„Die Situation des Grundwassers in Unterfranken ist besorgniserregend“, so Patrick Friedl, Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung der Grünen-Landtagsfraktion. Die Recherchen der Mainpost und des Bayerischen Rundfunks hätten dies erneut bestätigt und insbesondere ergeben, dass trotz der angespannten Situation des Grundwassers in Unterfranken sowohl bei den Wasserwirtschafts- wie Landratsämtern nur lückenhaft Unterlagen über die Wasserentnahmen aus dem Grundwasser vorliegen. Patrick Friedl: „Das macht die Sorgen nur noch größer. Deshalb arbeiten wir seit Wochen an einem Wassersicherungsgesetz mit allen Fragen zur Digitalisierung und Verbesserung der Datengrundlagen. Jetzt haben wir unter meiner Federführung als Grünen-Landtagsfraktion zusätzlich ein Antragspaket zum Wasserschutz mit Blick auf Unterfranken geschnürt.“
Die Mainpost hat auf der Titelseite berichtet und auch der Bayerische Rundfunk hat es aufgegriffen.
Hier finden Sie die aktuellen Anträge von MdL Patrick Friedl und Kolleg*innen im Bayerischen Landtag zum Wasserschutz in Unterfranken:
Antrag: Stärkung der Wasserwirtschaftsämter, insbesondere am Standort Würzburg
Antrag: Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative für künftige Mitarbeiter*innen der Wasserwirtschaftsämter
Antrag: Wasserschutzgebiet "Zeller Quellen" bei Würzburg schnellstmöglich ausweisen
Antrag: Pilotprojekte zur Reduzierung der Wasserverdunstung in der Bergtheimer Mulde in Unterfranken
Antrag: Studie zu Auswirkungen der Klimaüberhitzung und der Wasserentnahme auf grundwasserabhängige Biotope in Unterfranken
Die Presseartikel finden Sie hier:
Main-Post: Nach Recherche zu Wasserentnahmen: Grünen-Abgeordneter Friedl fordert diese 5 Maßnahmen
BR: Wasserentnahme in Unterfranken: Anträge an Bayerns Regierung
Main-Post: Nach Recherchen von Main-Post und BR: Zoff im Landtag über Wasserrechte in Unterfranken
Ganz wesentlich sei die lückenhafte Datenlage beim Grundwasser auch dem unzureichenden Personalbestand an den Wasserwirtschaftsämtern geschuldet, so der Landtagsabgeordnete aus Würzburg. Die Ursache liege in der planlosen Verwaltungsreform von Stoiber, an der auch Söder bis heute festgehalten habe. Friedl: „Doch selbst dieser zu geringe Personalbestand kann aktuell nicht gehalten werden.“ Offene Stellen blieben lange unbesetzt, da der Markt an Fachkräften leergefegt sei.
MdL Friedl: „Genau hier wollen wir Grünen mit zwei Anträgen für Verbesserung sorgen. Die Wasserwirtschaftsämter müssen dringend gestärkt werden. Offene Stellen müssen besetzt werden. Die Ämter müssen so schnell wie möglich zusätzliches Personal bekommen. Deshalb fordern wir eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive für mehr Personal. Und der Standort Würzburg muss angesichts der anstehenden großen Aufgaben beim Wasserschutz in der Region dringend mindestens zu einer vollbesetzten Außenstelle des Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg aufgewertet werden.“
Die Aufwertung zur Außenstelle in Würzburg ist auch eine wichtige Grundlage, damit die mit dem dritten Antrag geforderte beschleunigte Ausweisung des für den Schutz des Trinkwassers im Würzburger Raum unentbehrlichen Wasserschutzgebietes „Zeller Quellen“ möglich werden kann.
Weiterer Arbeitsschwerpunkt einer gestärkten Außenstelle Würzburg des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg sollte nach den Grünen die Bergtheimer Mulde werden. Friedl: „Neben dem Grundwassermanagement sind hier Pilotprojekte zur Verminderung der Verdunstung zu erproben. So kann zum Beispiel die gezielte Anlage von Hecken eine Austrocknung durch Wind abmildern.“
Der fünfte Wasserantrag der Grünen beschäftigt sich mit dem Konfliktfeld um die von Grundwasser abhängigen Biotope und die dortigen Wasserentnahmen. Hier soll eine Studie klären, wie die ohnehin schon kritische Situation der Quellen und Bäche in Unterfranken in Dürreperioden verbessert werden kann und welche Einschränkungen für eine Wasserentnahme im Bereich der Biotope notwendig sind.
Patrick Friedl: „Unterfranken steht im Fokus, wie mit der durch die Klimaüberhitzung immer dramatischeren Situation des Wassers umgegangen werden muss.“ Die Erfahrungen, die hier gemacht werden, werden schon bald auch für weite Teile des restlichen Bayerns von wachsender Bedeutung sein. „Wir müssen jetzt handeln! Die Maßnahmen, die sich im trockenen Unterfranken als erfolgreich herausstellen, helfen uns dann bayernweit die Schäden durch die Klimaüberhitzung kleiner zu halten“, so der Sprecher für Klimaanpassung der Grünen-Landtagfraktion Patrick Friedl.